Das ist das Thema der Ausstellung mit Werken der bekannten Tarper Malerin Gila Wichmann und des Gammellunder Holzkünstlers Wolfgang Dörscheln. Initiiert wurde das Ganze vom Treene Kunstring, dem beide angehören und dessen Gründungsmitglied Gila Wichmann ist. (…)
Damit sind wir beim zweiten Künstler dieser Ausstellung, Wolfgang Dörscheln. Er hingegen geht ganz anders an seine Werke. Ob Ast, Stein, Brett oder Muscheln, alles betrachtet er mit dem Gedanken, was man daraus machen könnte. Ist die Entscheidung für ein Objekt gefallen, so sucht er sich genaue Einzelheiten in Fachbüchern, alten Aufzeichnungen und Fotos, um dann beim Schnitzen originalgetreue Konturen herauszuarbeiten. Holz ist sein liebstes Arbeitsmaterial und es faszinierte ihn schon früh. Zum Schnitzen kam er über eine Werkwoche bei einem Drechslermeister während seiner Ausbildung als Diakon. „Handwerkliche Tätigkeiten waren der Ausgleich zu meinen geistlichen Aufgaben“, so Dörscheln.
Seit einigen Jahren verbindet er auch Steine mit Holz zu einem neuen Kunstwerk, dem er durch seine in vielen Jahren erworbene Schnitzkunst zu neuem Leben verhilft. Dabei beschränkt sich Dörscheln beileibe nicht auf ein Thema. In seinem Zuhause, dem lange gesuchten „Haus mit Seele“, der alten Tischlerei in Gammellund, finden sich u. a. nicht nur Tierfiguren, verschiedene geschnitzte Windmühlen, eine Ecke mit keltischen Symbolen, Sinnsprüchen bekannter Personen der Geschichte und sogar Spazierstöcke oder Pilgerstäbe mit Jacobsmuschel fallen dem Besucher ins Auge. Und wenn Wolfgang Dörscheln z. B. die Aufmerksamkeit von Gästen auf dem Kunsthandwerkermarkt wecken will, dann kann er auch sehr spontan und witzig agieren. So geschehen, in dem er aus einem Ast eine Hand schnitzte, deren rotlackiere Fingernägel den Besucher auf den etwas abseits gelegenen Stand aufmerksam machten. (…)

Treene-Spiegel, April 2018, gekürzt